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FSRK

Hamburger Vermögens- und Schuldenuhr (2019)

Kundgebung an der Schulden- und Vermögensuhr
zur Eröffnung der neuen Infotafeln

am Donnerstag, 9. Mai 2019, 15 Uhr, vor dem Uni-Hauptgebäude, ESA 1

„Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.
Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.
Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.
Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch,
Was fleißige Hände erwarben.
Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.
Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.“

Heinrich Heine, „Deutschland. Ein Wintermärchen“, 1844.

Die Forderungen öffentlicher Einrichtungen der Stadt wie z.B. der Universität (aber auch der Bücherhallen, Museen, Theater, sozialen Einrichtungen etc.) werden durch den Senat immer wieder abgetan mit dem Verweis auf die angebliche Notwendigkeit, die Schuldenbremse einzuhalten. Diese bedeutet schlicht, die Bankenrettung zu einer unhinterfragbaren, höchs­ten gesellschaftlichen Priorität zu machen, während die finanzielle Sicherung, Belebung und Entfaltung des gesellschaftlichen Allgemeinwohls höchstens ein Gnadenakt sein dürfe. Das lässt sich ändern.

Für Hamburg, Deutschland und Europa gilt: es gibt kein Schuldenproblem, sondern ein Problem privater Aneignung des gesellschaftlich geschaffenen Reich­tums. Das verdeutlichen die hier laufenden Zahlen.

Auf der gesellschaftlichen Tagesordnung steht die Lö­sung globaler Zivilisationsfragen: die Schaffung einer friedlichen Welt, eine energie- und verkehrs­politische Wende zum Stopp°en des Klimawandels und ein sozial gesichertes, würdiges und kulturell erfreu­liches Leben für Alle. Dafür bedarf es massiver öffentlicher Investi­tionen. Das Geld dafür ist längst vorhanden. Die Stadt Hamburg könnte fünf Jahre lang ihre kompletten öffentlichen Ausgaben finanzieren – allein aus dem Vermögen der reichsten 80 Hamburger Familien.

In einem Jahr wächst das Vermögen des reichsten Zehn­tels der Hamburger um 7,9 Milliarden Euro. Mit vergleichsweise bescheidenen 80 Millionen Euro jähr­lich könnte die aktuelle strukturelle Unterfinanzie­rung der Hochschulen sofort behoben werden.
Die Beendigung der Schuldenbremse, eine gerechte Verteilung des Reichtums und die Kultivierung eines lebendigen, demokratischen Gemeinwesens bilden eine Einheit und sind akute Notwendigkeiten für eine menschenfreundliche Zukunft.

Jede Milliarde, die öffentlich sinnvoll investiert statt privat angelegt wird, schafft nicht nur Produktivität, Wohlergehen, mehr Arbeitsplätze und höhere Steuereinnahmen, sondern regt zugleich sogar auch die Konjunktur an. Dazu kann jede*r beitragen.

Art. 14 (2) Grundgesetz: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“

Vermögensungleichverteilung in Deutschland

Weitere Informationen
zu den für die Uhr verwandten Daten: Text Grafik
und zu Aktivitäten zur Beendigung der Schuldenbremse: www.schluss-mit-austeritaet.de


Schulden- und Vermögensuhr (2018)

Foto von der Kundgebung am 26. Januar 2018, Link zur Videoaufzeichnung

Liebe Freundinnen und Freunde der Schulden- und Vermögensuhr,
liebe Interessierte und Neugierige,

am Freitag, den 26. Januar 2018 wurde die Schulden- und Vermögensuhr mit einer Kundgebung von FSRK und AStA am Hauptgebäude der Universität Hamburg (wieder-)aufgestellt.

Der Armut des Öffentlichen und großer Teile der Bevölkerung steht ein immenser, explodierender Reichtum einer kleinen Minderheit gegenüber. Oxfam berichtete dieser Tage, daß sich im vergangenen Jahr das reichste Prozent der Weltbevölkerung 82% der Vermögenszuwächse auf der Welt angeignet hat, während die ärmere Hälfte von 3,7 Mrd. Menschen leer ausging. Der Spiegel titelte jüngst online „45 Deutsche besitzen so viel wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung“.

Das soll und darf nicht so bleiben. Die Universität und ihre Mitglieder sind mit einem Themensemester dabei, dies zu ändern. Aufklärung wirkt. Sie wirkt so sehr, daß ihre dummen Feinde versuchten, sie mit Gewalt zu unterdrücken. Die erste Schulden- und Vermögensuhr vor dem Uni-Hauptgebäude wurde zerstört. Doch die Freunde der Aufklärung lassen sich aber die Butter nicht vom Brot nehmen. Deshalb wurde zum Abschluß der Themenwoche „Austerität versus Solidarität“ nun eine noch schönere Uhr wieder aufgestellt und die öffentliche Aufklärung an prominentem Ort fortsetzen.

Wir dokumentieren hier die Reden zur (Wieder-)Aufstellung der Schulden- und Vermögensuhr (2018) sobald uns die Texte und Videoaufzeichnungen vorliegen.

Rede der FSRK vom 26.01.2018 zur Neu-Eröffnung der Schuldenuhr Text

Alle Reden vom 26.01.2018 auf Video

Wie wurden die Daten für die Hamburger Schulden- und Vermögensuhr berechnet? Text Grafik

Angaben zur Vermögensverteilung des obersten Dezils

http://www.fsrk.de/artikel_389.html [Stand 26. Januar 2018]