Am heutigen Donnerstag tagt hochschulöffentlich der Akademische Senat (AS). Der AS ist das uniweite Gremium universitärer Mitbestimmung, in dem alle Mitgliedergruppen die Entwicklung der Universität diskutieren und Ausblick für notwendiges kooperatives und streitbares Engagement schaffen. Die Sitzung beginnt mit dem Bericht des Präsidiums und Fragen dazu um 14 Uhr im Westflügel des Hauptgebäudes (ESA-W), in Raum 221. Danach zieht der AS in den Anna-Siemsen-Hörsaal in der Erziehungswissenschaft (VMP8) um. Dort diskutiert der AS ab 15:30 Uhr mit Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt über die Stellungnahme des Akademischen Senats vom 8.9.2011, in der dieses Gremium für eine erhebliche Verbesserung der Hochschulfinanzierung ausspricht. Dort heißt es, dass die Universität einen Beitrag zur zivilen, ökologisch nachhaltigen, sozial verantwortlichen und demokratischen Entwicklung der Gesellschaft leisten und somit ihrer öffentlichen Verantwortung aktuell gerecht werden will. Eine rege Beteiligung bekräftigt diese Absicht.
Das Studierendenparlament tagt heute Abend ab 19 Uhr im Anna-Siemsen-Hörsaal der Erziehungswissenschaft (VMP8). Bei dieser Sitzung geht es um die Bewertung der Hochschulvereinbarung zwischen Uni-Präsidium und Wissenschaftsbehörde und die für den Kampf um die Zukunft daraus zu ziehenden Konsequenzen für die studentische Interessenvertretung. Außerdem wird über eine Demokratisierung der Verfaßten Studierendenschaft diskutiert. Es soll auch ein Aufruf zur mahnenden Erinnerung an die Zerstörung der Synagoge neben der Universität am 9.11.1938 diskutiert werden. Die Sitzungen des Studierendenparlaments sind die beste Möglichkeit, sich über die tatsächlichen Positionen der an der Uni Hamburg aktiven studentischen Hochschulgruppen zu informieren.
Mit einer Kundgebung auf dem Rathausmarkt am Freitag, den 28. Oktober 2011, von 14 bis 16 Uhr wollen wir unseren Forderungen in der Stadt Ausdruck verleihen, dass Bildung und Wissenschaft maßgeblich zu den globalen Erfordernissen wie Frieden, sozialem Fortschritt, echter Demokratie, kultureller Entfaltung und der Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen beitragen sollen. Dafür wollen wir mehr Unterschriften für eine bedarfsgerechte Hochschulfinanzierung sammeln und Bürgerinnen und Bürger an unseren Überlegungen und Aktivitäten teilhaben lassen und damit Aufklärung und Solidarität verbreitern; ganz nach dem Selbstverständnis der Universität Hamburg ein öffentlicher Raum der kulturellen, sozialen und politischen Auseinandersetzung (Leitbild) sein zu wollen. Solidaritätsbeiträge von anderen Asten, Gewerkschaften und Kulturschaffenden werden die Kundgebung bereichern.
Weiterhin sind Unterschriften für die Kampagne Kampf um die Zukunft – Hamburgs Hochschulen retten zu sammeln. Bildung und Wissenschaft für eine humane, demokratische und gerechte Gesellschaft machen wesentlich bessere Bedingungen erforderlich, heißt es auf den Listen, die an allen Infotischen, im AStA und im Uni-Hauptgebäude erhältlich sind. Wichtig ist, daß alle Kommiliton_innen, Verwandten, Freunde und Kolleg_innen einbezogen werden und gefüllte Listen zügig im Hauptgebäude in die Box im Foyer eingeworfen werden. Insbesondere ist die Nacht des Wissens am
29. Oktober, 17 – 23 Uhr eine Gelegenheit, mit Bürgerinnen und Bürgern, die die Uni kennenlernen wollen, ins Gespräch zu kommen und Unterschriften zu sammeln. Zentrale Anlaufstelle dafür ist ab 17 Uhr der Infostand der Fachschaftsrätekonferenz vor dem Hauptgebäude, bei der Schulden- und Vermögensuhr. Listen: www.uni-hamburg.de/kudz
Über Sinn oder Unsinn der Schuldenbremse diskutieren bei der Nacht des Wissens: Prof. Dr. Karl-Werner Hansmann (Fachbereich Wirtschaftswissenschaften) und Dr. Rainer Volkmann (Department für Wirtschaft und Politik). Von 21 bis 22:30 Uhr im Hauptgebäude der Universität, Ernst-Cassirer-Hörsaal (A) werden die beiden Wissenschaftler ihre Kritik an der herrschenden Haushaltspolitik darstellen und Alternativen miteinander und mit dem Publikum diskutieren und entwickeln.
Karl-Werner Hansmann ist emeritierter Professor für Industriebetriebslehre, war Vize-Präsident der Uni Hamburg und kommentiert erhellend ökonomische Entwicklungen und Zusammenhänge im Hamburger Abendblatt.
Rainer Volkmann ist Wissenschaftler am Department für Wirtschaft und Politik der Uni Hamburg (ehm. HWP) und Mitglied in der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, die jährlich das kritische Memorandum zur wirtschaftlichen Entwicklung herausgibt.