Die uniweite Vollversammlung hat beschlossen:
“Studiengebühren sind inakzeptabel:
Für die Fortführung des Verwaltungsgebührenboykotts
Wir rufen alle Studierenden auf, sich bei der Rückmeldung zum Wintersemester 2006/07 am Boykott der Verwaltungsgebühren zu beteiligen und die entsprechenden 50 Euro statt an die Universität auf ein Treuhandkonto zu überweisen.”
Mit der knappen Mehrheit der CDU hat die Bürgerschaft nun die Einführung allgemeiner Studiengebühren ab dem SoSe 2007 beschlossen. Diese Entscheidung darf keinen Bestand haben! Das normierte Studium unter dem finanziellen Druck der Zahlpflicht ist höchst asozial und antidemokratisch und bedeutet ungeheure lern- und entwicklungsfeindliche Alltagshetze. Hier sollen Wissenschaft und ihre Subjekte dem kurzfristigen Ziel der unmittelbaren ökonomischen Verwertung anheim gestellt werden.
Dieser politische Unsinn steht der Notwendigkeit massenhafter qualifizierter Bildung entgegen, in der die persönliche Entfaltung des Einzelnen eine Einheit bildet mit der allseits nützlichen gemeinsamen Erkenntnisgewinnung für Frieden, soziale Wohlfahrt, die freudvolle menschliche Existenz und gesellschaftliche Entwicklung. Studiengebühren müssen daher beseitigt werden.
Der Boykott der Verwaltungsgebühren ist das klare Nein zum Bezahlstudium und zu der mit ihnen beabsichtigte kulturelle Einschüchterung. Bereits jetzt und bevor die allgemeinen Gebühren negativ wirksam werden können, werden wir ihnen so in solidarischer Aktion einen Riegel vorschieben. Wir rufen alle auf: Boykottiert die Gebühren und beteiligt Euch an der Mobilisierung und Überzeugungsarbeit. So entsteht Freude an der sinnvollen eigenen Handlungsweise und wir machen Mut für die für das nächste Semester bereits beschlossenen Gebührenboykotte in Baden-Würtemberg, Hessen, Niedersachsen, und Nordrhein-Westfalen.
Alle überweisen die 50 Euro Verwaltungsgebühr auf das extra zu diesem Zweck eingerichtete Treuhandkonto (siehe oberes Muster Vorderseite). Von den 240 Euro Semesterbeitrag werden also lediglich die 190 Euro für Semesterticket, Studierendenwerk und VS-Beitrag auf das Konto der Universität überwiesen(siehe Vorderseite, unten), um so der Universität anzuzeigen, weiter immatrikuliert sein zu wollen. Auf den Überweisungsträgern sind unbedingt die Matrikelnummer und der Name einzutragen. Alle weiteren Infos, Termine, FAQ’s, AGBs, etc. findet Ihr auf der Homepage. (s.o.)
Beteiligen sich bis zum 25.9. mindestens 13.000 Studierende (etwa 1/3 der Eingeschriebenen) an der Aktion, so wird der Boykott wirksam: Das Geld wird nicht an die Uni überwiesen. Sicher ist: Der Senat kann es sich sowohl aus politischen als auch aus ökonomischen Gründen nicht leisten, auf einen Schlag ein Drittel der künftigen Akademiker zu verlieren. Er ist also gezwungen, allen auch ohne die Zahlung der Verwaltungsgebühren das Studium zu ermöglichen. So setzen wir nicht nur diese außer Kraft, sondern machen bereits vor Erhebung der allgemeinen Studiengebühren klar: Diese wird dasselbe Schicksal ereilen. Erreichen wir die Beteiligung von 13.000 nicht, wirddas Geld zum Ende der Rückmeldefrist vom Treuhandkonto an die Uni überwiesen, alle sind (wie beim letztenmal) rechtzeitig immatrikuliert und wir haben wichtige Erfahrungen für die nächste Runde gewonnen. Es gilt: Wer kämpft, kann nicht verlieren, aber sehr viel gewinnen.