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FSRK

Solidarsemester I

Für Präsenz und ein Solidarsemester an den Hamburger Hochschulen!

Kundgebung und Übergabe der Petition am Mittwoch, den 23. September 2020, 16 Uhr auf dem Gänsemarkt

Wir wollen an diesem Tag die Petition bekräftigen, ihre Forderungen öffentlich argumentieren und die bisher gesammelten Unterschriften an den Hamburger Senat und die Präsidien der Hamburger Hochschulen übergeben.


Petitionstext: Das Online-Semester und die gesteigerte soziale Prekarität schränken seit mehreren Monaten Wissenschaft und Bildung mündiger Persönlichkeiten zur menschlichen Gestaltung der Welt erheblich ein. In der Vereinzelung gehalten, ohne Hochschule als Ort der sozialen weltbezogenen Perspektivbildung, soll sich zufrieden gegeben werden mit leichter Milderung der Einschränkungen und individueller Nachsicht bei steigendem Selektions- und Konkurrenzdruck in den Massenprüfungen. Das schadet allen.
Die Hochschulen werden mit ihrer Arbeit für eine zivile, soziale, demokratische, ökologisch und ökonomisch nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft jetzt erst recht gebraucht. Studium, Wissenschaft und Forschung können dafür, wie in den Schulen ohne formale Abstandsregeln, mit erhöhter Aufmerksamkeit Aller füreinander, in Präsenz stattfinden. Soziale Sicherheit ist dafür notwendig und kann geschaffen werden. Geld ist genug da. Es ist die Aufgabe der Hochschulen zu Friedensbildung, solidarischen internationalen Beziehungen, Demokratisierung, einem nachhaltigen Austausch mit der Umwelt und sozialer Gerechtigkeit beizutragen. Wissenschaftliche Erkenntnis braucht kritische persönliche Auseinandersetzung und Bezugnahme. Das gelingt am besten in Präsenz.

Daher fordern wir von Senat und Hochschulleitungen:
1) Soziale Grundlage sichern: 900€ monatlich als Vollzuschuss
2) Bildung braucht Präsenz: Wiederöffnung der Hamburger Hochschulen
3) Mensen und Bibliotheken sind Grundlage für Wissenschaft: Sie müssen geöffnet werden
4) Restriktionen abschaffen: Fristen für ein Jahr verlängern, Freischussregelung für alle Prüfungen

Die Petition kann bis zum 15. Oktober unterstützt und verbreitet werden über: Openpetition.de/!hmmmy


Diese Petition wurde mittlerweile von über 1500 Menschen durch ihre Unterschrift mit Nachdruck versehen. Mit der Kundgebung, am 23.09.2020 um 16 Uhr auf dem Gänsemarkt, sollen die Petition bekräftigt, ihre Forderungen öffentlich argumentiert und die Unterschriften an Vertreter*innen des Hamburgischen Senats und der Hamburgischen Hochschulen übergeben werden. Kommt dazu!
An den Hamburger Hochschulen wird aktuell unterschiedlich weitreichend mit Präsenzlehre im Wintersemester 2020/21 geplant. Zum aktuellen Stand soll aber der Großteil digital stattfinden. Dieser fortgesetzte Lockdown ist unverantwortlich und schädlich. Kritische Wissenschaft und emanzipatorische Bildung zur perspektivgebenden Bearbeitung der Krise benötigen aufmerksame Präsenz und soziale Grundlage.
Aufgrund des bisherigen Drucks musste die Hamburgische Bürgerschaft Anfang September die Verlängerung der Regelstudienzeit für BAföG-Bezug um ein Semester für alle Studierenden Hamburgs beschließen. Die soziale Not von Studierenden soll jedoch weiterhin durch ein völlig unzureichendes Darlehen nur aufgeschoben, nicht aufgehoben werden. Es kommt auf uns an! Wir lassen uns nicht aufs Sofa vor den Laptop verbannen, sondern nehmen uns die Möglichkeit der öffentlichen Diskussion. Soziale Bildung braucht soziales Miteinander!

Die Petition wird aktuell unterstützt von: den Fachschaftsräten (FSR) Erziehungswissenschaft, Gewerbelehramt, Holzwissenschaft, Lehramt allgemeinbildende Schulen, Sozialökonomie, Sozialwissenschaften der Uni Hamburg sowie vom FSR Soziale Arbeit der HAW und dem Referat für internationale Studierende des AStA Uni Hamburg

Hier findet ihr den Flyer als pdf und ein Plakat als pdf zur Kundgebung.


Weiterführende Links:

Stellungnahme der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft html

„Verordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in der Freien und Hansestadt Hamburg" html

Hier heißt es unter anderem:
Teil 5 Vorgaben für Hochschulen, Schulen, Kindertagesstätten und soziale Einrichtungen
§ 22 Hochschulen
(2) An den staatlichen Hochschulen erfolgt die Lehre während des Sommersemesters 2020 in Form digitaler Lehrangebote, soweit nicht die jeweilige Lehrveranstaltung eine gemeinsame Anwesenheit von Studierenden und Lehrenden zwingend erfordert. Während des Wintersemesters 2020/2021 erfolgt die Lehre an den staatlichen Hochschulen vorrangig in hybrider Form.

http://www.fsrk.de/artikel_394.html [Stand 14. September 2020]