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FSRK

Aufruf zur Demonstration "Uni für Alle statt Exzellenzinitiative"

Wir rufen dazu auf, am 14.06.2016 gemeinsam für die bedarfsgemäße öffentliche Finanzierung aller Hochschulen und gegen die neue Runde der Exzellenzinitiative zu demonstrieren. Wir streiten dafür, dass alle Wissenschaftler*innen so ihrem Auftrag umfassend nachkommen können, zur humanen, solidarischen und zivilen Entwicklung der Gesellschaft beizutragen. Wir rufen alle auf, sich daran zu beteiligen!

Am 16.06.2016 wollen die Regierungen von Bund und Ländern in der Ministerpräsidentenkonferenz zusammenkommen, um die neue Runde der Exzellenzinitiative zu besiegeln. Zwei Tage davor, am 14.06.2016, demonstrieren wir für ein NEIN zur Exzellenzinitiative und dafür, dass mindestens die 500 Mio. Euro, die jährlich für die Exzellenzinitiative genutzt werden sollen, in die Grundfinanzierung aller staatlichen Hochschulen fließen.

Die Hochschulen sind seit Jahrzehnten unterfinanziert. Die Exzellenzinitiative dient dazu, diese Situation – gegen wachsenden Widerstand – zu verteidigen. Sie steht der Entwicklung fortschrittlicher Wissenschaft zum Allgemeinwohl entgegen. Mit ihr wird ein Pseudo-Wettbewerb für die konkurrenzhafte Verteilung staatlicher Mittel geschaffen. So soll die Orientierung auf Außenwirkung (Einwerbung von Mittel ist wichtiger, als die wirkliche Bearbeitung von Fragen), aktuellen Mainstream (schließlich muss der Antrag ja auch durchkommen) und Verwertungstauglichkeit (Wer und was nützt wem?) verstärkt in die Hochschulen getragen werden. Dafür werden Arbeitsverhältnisse an der Uni prekarisiert, demokratische Entscheidungsprozesse untergraben, die Forschung von der Lehre getrennt und innerhalb von Hochschulen die eh schon geringen Mittel zu opportunen Forschungsansätzen umverteilt. Die Einteilung von Hochschulen, Fachbereichen und Wissenschaftler*innen in „Leistungsträger“ und „Verlierer“ durch die Exzellenzinitiative soll einschüchtern und damit von der wissenschaftlichen Bearbeitung der brennenden Fragen, wie Verbesserungen für alle gelingen, ablenken. Deshalb wächst bundesweit der Widerstand. In verschiedenen Kampagnen schließen sich Studierende und andere Hochschulmitglieder zusammen, um dafür zu kämpfen, dass kritische wissenschaftliche Fragestellungen nicht mehr von einem geförderten Mainstream verdrängt werden. Setzen wir politisch gewollter Konkurrenz und Einschüchterung vertiefte Kooperation und kreative Kritik entgegen!

Viele Hochschulmitglieder sind ambitioniert, durch Bildung und Wissenschaft zu gesellschaftlicher Problemlösung beizutragen: zu einer inklusiven Gesellschaft, präventiven Gesundheitsversorgung, sozialen Stadtentwicklung, zu Frieden, ziviler Konfliktlösung und Rüstungskonversion, zum Klimawandel-Stopp, zur Durchsetzung der Menschenrechte und antifaschistischer Lehren, zu humanistischer Kultur und Kunst oder zur Nachhaltigkeit, Sicherheit und Nutzbarkeit technischer Entwicklungen. Sie engagieren sich deshalb wissenschaftlich in der Studienreform, in der Demokratisierung der Hochschulen, in der Flüchtlingssolidarität, in der sozialen Arbeit und in weiteren gesellschaftlichen Bewegungen. Eine Wende in der (Hochschul-)Politik steht an.

Dafür demonstrieren wir:

  • für die bedarfsgemäße Finanzierung aller staatlichen Hochschulen durch Beendigung der Exzellenzinitiative, öffentliche Investitionen und die Umverteilung von oben nach unten.
  • für die Abschaffung aller Konkurrenzinstrumente wie der numerus clausus, die Selektionsschranke zwischen Bachelor und Master, leistungsorientierte Mittelvergabe und Drittmittel-Wettbewerbe.
  • für die Verbesserungen der Arbeits- und Studienbedingungen mit Entfristung und Lohnerhöhung, Bafög als elternunabhängiger Vollzuschuss und Studienreform zur Bildung durch Wissenschaft.
  • für die inhaltliche (Um-)Orientierung von wissenschaftlicher Praxis auf die humane, demokratische, zivile, soziale sowie ökonomisch und ökologisch nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft.

Am 14.06.2015 auf der Demonstration: Uni für Alle statt Exzellenzinitiative! Start: 14 uhr Dammtor

www.Uni für Alle.de

http://www.fsrk.de/artikel_385.html [Stand 11. Juni 2016]