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dokumentiert

Offener Brief des FSR Geschichte an den AStA bezüglich der Streichung des FSRK-Haushalts

Der kleine HIStORIXNo. 21 - Flugschrift der HistorikerInnen - FSR Geschichte - www.fsrgeschichte.de.tf - Dezember 06

Die Einführung der neuen BA/MA-Studiengänge, die drohenden Studiengebühren, die weitgehende Zerschlagung inneruniversitärer Mitbestimmung und die Einführung von Stine sind allesamt kein Segen für uns Studierende. In straff geschnürten Studiengangskorsetten sollen wir auf Anpassung und Marktkonformität getrimmt werden. Gebühren sollen uns zu einem schnellen und braven Studium drängen (und nebenbei durch das Kreditwesen sollen wir auch noch ordentlich Zinsgewinne abwerfen). Stine trägt dazu bei, diesen Trend zu verstärken und bürokratisch abzusichern.
Zu alledem kommt von Euch, selbst jetzt, da deutlich wird, daß Stine pures Chaos fabriziert, nichts weiteres als Durchhalteparolen, Beschwichtigungen und Lobeshymnen. Während die Verfaßte Studierendenschaft (wie auch die Akademische Selbstverwaltung) sich mehrfach eindeutig gegen die Einführung von Studiengebühren gewandt hat, bietet Ihr den „konstruktiven Dialog“ zur Umsetzung dieser Gebühren an.

Dementgegen kämpft die FSRK – und das seit Jahren – gegen diese neoliberale Politik der Zurichtung auf den Markt. Ein zentraler Punkt hierbei ist aktuell die Vorbereitung eines bundesweit vernetzten Boykotts der Studiengebühren (sowie dessen Vorläufer zu den Verwaltungsgebühren). Hier hattet Ihr schon versucht, die FSRK und die in ihr Aktiven alleine dastehen zu lassen (auch finanziell auf den Kosten der Boykott-Kampagne).

Nun scheint diese Strategie nicht mehr ausreichend zu sein, weswegen Ihr versucht, die FSRK komplett abzuschaffen. Mit Eurem Argument, es gäbe die FSRK gar nicht wirklich, da die Fachschaftsrahmenordnung (FRO), in der sie festgeschrieben ist, nicht bestätigt und damit nicht gültig sei, tut Ihr so, als ob es sich um eine rein formale Angelegenheit handeln würde. Daß es keine formale Auseinandersetzung ist, beweist schon Euer Versuch, zu FSRK-Referenten gewählt zu werden. Je nach Bedarf und politischer Opportunität also gibt es die FSRK in Euren Augen oder nicht.

Eure Niederlage bei der FSRK-Referenten-Wahl wie auch die Solidarität der FSRe, als es um die nachträgliche Finanzierung des Boykotts ging, müssen Euch deutlich gemacht haben, daß die komplette Abschaffung der FSRK unmöglich wäre. Deshalb meint Ihr, die FSRK durch die Wegnahme der fi nanziellen Mittel mundtot machen zu müssen und zu können. Dadurch, daß Ihr den FSRen die gestrichenen Gelder der FSRK gebt, suggeriert Ihr, daß nun die FSRe eine Mitbestimmung über die FSRK hätten. Doch so wenig der Kunde Student an der Uni mitbestimmen kann, haben nun die FSRe Mitbestimmung erhalten. Diese besteht aber darin, die Referenten zu wählen und v.a. sich an der politischen Tätigkeit und Weiterentwicklung der FSRK aktiv zu beteiligen. Wir, der FSR Geschichte, fordern Euch auf,
— davon wegzukommen, die von Euch nur verwalteten Gelder der Verfaßten Studierendenschaft als politisches Druckmittel zu nutzen,
— die FSRK wieder so im Haushalt auszustatten, wie es aufgrund der (nun angeblich unwirksamen) FRO in den vergangenen Semestern praktiziert wurde,
— für die schnellstmögliche Bestätigung der FRO durch das Uni-Präsidium zu wirken.

Mit erwartungsvollen Grüßen,
FSR Geschichte

Der Brief wird unterstützt von den Fachschaftsräten Archäologie, Ethnologie, Informatik, Kunstgeschichte, Skandinavistik, Sozialwissenschaften, Sprachlehrforschung, Theologie

http://www.fsrk.de/artikel_38.html [Stand 14. Dezember 2006]