Die Mitglieder aller Hamburger Hochschulen sind aufgerufen, am 9. Dezember 2014 gemeinsam für grundlegende Verbesserungen für Bildung und Wissenschaft, für Studium, Lehre und Forschung auf die Straße zu gehen. Wir wenden uns mit diesem Engagement gegen die ständigen Verschlechterungen, die den Hochschulen politisch aufgebürdet werden.
Aktuelle Ärgernisse sind:
- Mit einem „Strategiepapier“ will der Senat den Hochschulen gegen ihren Willen eine einseitige Ausrichtung auf Wirtschaftscluster auferlegen.
- Die dringend erforderliche und gewollte Demokratisierung hat der Senat den Hochschulen trotz neuem Hochschulgesetz verweigert.
- Die groß angekündigten und dringend notwendigen Baumaßnahmen zur Gewährleistung der Arbeitsfähigkeit werden erheblich verschleppt.
- Die chronische Unterfinanzierung der Hochschulen wird immer weiter zugespitzt, von den BAföG-Millionen geht nicht ein Cent in die Hochschulen, der Doppelhaushalt 2015/16 sieht erneut Minderausgaben in zweistelliger Millionenhöhe vor.
Diese Politik ist zum großen Schaden von Bildung und Wissenschaft.
Damit schadet sie allen Bürger*innen, denn sie schränkt die Universität darin ein, ihrem Anspruch gerecht zu werden, durch Bildung und Wissenschaft dem Wohle der Gesellschaft zu dienen.
Die Hochschulen haben den Anspruch, mit ihrer Arbeit zu einer zivilen, sozialen, demokratischen, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft beizutragen. Diese wissenschaftlichen Beiträge zu einer menschenwürdigen Gesellschaft sind gefährdet,
- wenn eine auferlegte Strategie von den Hochschulen eine Kommerzialisierung verlangt,
- wenn demokratische Prozesse zur Entwicklung der Wissenschaft behindert werden,
- wenn keine Gebäude vorhanden sind, in denen gearbeitet werden kann,
- wenn das Studium auf Pauken statt Lernen gerichtet sein soll und wenn an allen Enden das Geld fehlt.
Wir wollen für eine gesellschaftlich verantwortungsvolle Wissenschaft jedoch nicht einfach nur mehr Geld, deshalb engagieren wir uns im heißen Herbst:
- Für die Autonomie der Hochschulen, die zwischen diesen und dem Senat auf einer kooperativen Verständigung auf gleicher Augenhöhe, gegenseitiger Wertschätzung und Redlichkeit beruht.
- Für die Demokratisierung mit entscheidungsbefugten Gremien auf allen Ebenen der Hochschulen und demokratisch gewählte Leitungsfunktionen.
- Für die sofortige Umsetzung der vorangekündigten Neubauten und bedarfsgerechte Sanierung der Hochschulgebäude.
- Für die volle Wiederherstellung der ehemaligen Förderung des Studierendenwerks.
- Für eine bedarfsdeckende öffentliche Finanzierung der Hochschulen, um unter anderem
- die Zahl der Studienplätze auszubauen und den 1:1 Ba/Ma-Übergang ohne Selektion zu realisieren,
- die Fächervielfalt zu erhalten und weiterzuentwickeln,
- die Arbeitsbedingungen zu verbessern (Entfristung, Lohnerhöhungen, „Code of conduct“)
- die notwendige Zeit für Forschung und kooperativen Austausch zwischen Lehrenden & Studis zu schaffen.
Demonstration als Sternmarsch:
Dienstag, 09.12.2014, 14 Uhr
ab Bahnhof Dammtor (Uni & HfMT)
& Berliner Tor (HAW & HfBK)
15.30 Uhr Hauptbahnhof (TUHH & HCU)