Heute findet ab 14 Uhr eine Kundgebung am Gerhart-Hauptmann-Platz (Mönckebergstraße/Karstadt) statt. Anlass ist, dass heute der Senat der Bürgerschaft den Kürzungshaushalt vorlegt. Damit beginnt das parlamentarische Verfahren, an dessen Ende im Herbst nach Plänen der Landesregierung der Hamburger Haushalt beschlossen werden soll, der für die Hochschulen Kürzungen von bis zu 10 Prozent des Etats bedeuten würde. Rund um die Kundgebung sollen Unterschriften gesammelt werden und es wird mit Flugblättern und Reden die Aufklärung der Bevölkerung fortgesetzt. Dabei soll es um die sofortige Abschaffung der Studiengebühren, Kritik und Alternativen zur Haushaltskonsolidierung und um die gesellschaftliche Bedeutung der Hochschulen gehen. Danach sollen weitere Unterschriften gegen die Kürzungspolitik im Rathaus abgegeben werden. Kommt alle!
Bei der gruppenübergreifenden Vollversammlung der Fakultät für Geisteswissenschaften haben 400 Fakultätsmitglieder, die Beteiligung am Kampf um die Zukunft diskutiert. Betont wurde, daß es auf Solidarität statt Umverteilung des Mangels ankommt. Gesprochen wurde auch für stärkere Aufklärung über die gesellschaftliche Orientierungsfunktion der Geisteswissenschaften und für ihre humanistische Ausrichtung statt weiterer Verkäuflichkeit. Thematisiert war damit auch, daß die negativen Wirkungen der neoliberalen Deformen - wie BA/MA, Drittmittel, Fächerstreichungen und Verbetriebswirtschaftlichung - gemeinsam mit den aktuellen Kürzungen bekämpft werden müssen. Eine zentrale Debatte war, wie mehr Studierende durch eine Entlastung von Prüfungen in ihrem Engagement für die Uni zu bekräftigen sind. Beschlossen wurde, dass es in Kürze einen Info-Tag der Fakultät und Anfang des Wintersemesters eine Aktionswoche geben soll. Dafür wurde eine Vorbereitungs-AG eingerichtet, der man sich über die Fakultätsplattform agora anschließen kann. Der Raum heißt »Aktionstag Mehr Geist« (www.agoracommsy.uni-hamburg.de). Außerdem hat die VV beschlossen, alle Lehrenden zu ermuntern, 1) bei der Scheinvergabe keine Leistungen zu berücksichtigen, die nach Beginn der Proteste zu erbringen gewesen wären und 2) kooperative Lösungen in den Lehrveranstaltungen zu suchen, damit Studierende, die sich an den Protesten beteiligen, keinen Nachteil daraus haben. Das Dekanat wurde aufgefordert, dies zu begünstigen.
Dienstag und Mittwoch organisieren Studierende der MIN-Fakultät unter dem Titel Ideenwelt Vorträge und Diskussionsrunden, um den Unialltag aufzubrechen, damit sich alle mit der Lage auseinandersetzen können. Am ersten Tag der Ideenwelt (in der MIN-Fakultät) wurde in den Diskussionen deutlich, dass ein großes Problem der Konkurrenzkampf ist, in dem sich alle Mitglieder der Uni aufreiben. Der Weg und das Mittel dagegen ist die Solidarität - wie sie in der Demo am 7. Juni realisiert wurde. Problematisiert wurden in diesem Zusammenhang »Sollbruchstellen der Solidarität«, wie Studiengebühren und Verteilungskämpfe um Gelder, die von außen in die Universität getragen werden. Um einen gemeinsamen kritischen Standpunkt zu entwickeln, wird es dafür morgen bei der Ideenwelt weitergehen. Unter anderem mit den Vorträgen: »Kritische Anmerkung zu Studiengebühren« (14.15 Uhr, HS 1, Geomatikum) und »Faire Löhne, auch in der Wissenschaft« (15.15 Uhr, HS 1). Weitere Informationen und Termine findet ihr unter www.mincommsy.uni-hamburg.de im Raum Ideenwelt.
Siehe pdf-Datei.