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FSRK
Erneut über 4.300 TeilnehmerInnen am Boykott der allgemeinen Studiengebühren.

Die Gebühren sind gescheitert!

Extra-Boykotteure machen weiter. Vollversammlung am Montag um 14 Uhr Audimax.

An dem solidarischen Boykott der allgemeinen Studiengebühren an der Universität Hamburg haben im Wintersemester bis heute 4.333 Studierende teilgenommen, weitere Einzahlungen auf das Treuhandkonto werden im Laufe der kommenden Woche folgen. Wie schon im letzten Semester beteiligte sich somit mehr als jeder fünfte zahlungspflichtige Studierende. Da zum Stichtag am 14.12. die angestrebte Teilnehmerzahl von 9.000 nicht erreicht wurde, wird das Geld der Mehrheit der TeilnehmerInnen an die Universität weiter überwiesen. Eine Gruppe von mehreren hundert Studierenden wird nach aktuellem Stand jedoch die organisierte Zahlungsverweigerung als politisches Signal gegen die kommerzielle und unsoziale Bildungs- und Wissenschaftspolitik des CDU-Senats in das nächste Jahr hinein fortführen.

Die mittlerweile fast vollständige Einführung der Bachelor-Studiengänge lässt vielen Studierenden nicht mehr viel Zeit für politisches Engagement und auch die offizielle Vertretung der Verfassten Studierendenschaft (der AStA) unterstützte die aktiven Studierenden nicht in ihrem offensiven Engagement gegen die Studiengebühren. Dennoch haben sich mehrere Tausend Studierende am Boykott beteiligt. Dies macht deutlich, dass die Studiengebühren nach wie vor nicht akzeptiert sind, was maßgeblich Erfolg der politischen Aufklärungsarbeit und der kritischen Proteste rund um den Boykott ist. Die Pro-Studiengebühren-Marketingversuche haben daran nicht viel ändern können! Auch wenn uns weisgemacht werden soll, dass die Uni durch die Studiengebühren zusätzliche Mittel zur Verfügung hätte, werden mit ihnen de facto nur die Löcher im Etat gestopft, die in den letzten Jahren von den politisch Verantwortlichen gerissen wurden! Wir lassen uns vom Hamburger Senat nicht hinters Licht führen!

Till Petersen, Boykottaktiver: „Studiengebühren sind falsch, weil sie Bildung und Wissenschaft dem Diktat der direkten wirtschaftlichen Verwertbarkeit anheim stellen. Sie stehen dem Erfordernis sozialer Offenheit der Institution, wissenschaftlicher Kooperation, demokratischer Entscheidungsfindung und allgemeinen gesellschaftlichem Nutzen der Wissenschaft hart entgegen.“

Wir rufen alle Journalisten auf: Stellen Sie Wissenschaftssenator Dräger und der ihm unterstellten Behörde die Frage, wie viele Studierende der Universität Hamburg zur gesetzten Frist (15.12.2007) gezahlt haben! Sie werden feststellen: nicht einmal die Hälfte der immatrikulierten Studierenden. So hoch ist die Zahl derer, die entweder aufgrund politisch erkämpfter Kriterien von der Zahlpflicht befreit werden müssen oder aber die Gebühren boykottiert haben. Die Studiengebühren sind gescheitert! Wissenschaftssenator Dräger muss die Konsequenz ziehen und zurücktreten! Senat und Bürgermeister, die diese Politik zu verantworten haben, gehören abgewählt!

Um die Opposition gegen die Senatspolitik auch mit einem organisierten Boykott entschlossen zu zeigen – zudem und gerade aus Solidarität mit all denen, die nicht dazu in der Lage sind, die Gebühren aufzutreiben und als Unterstützung für die wackeren Boykotteure der Hochschule für Bildende Künste – werden mehrere hundert Studierende den Boykott ins nächste Jahr hinein fortsetzen.

Florian Muhl, „EXTRA“-Boykotteur: „Wir haben mit dem Boykott der Studiengebühren die realistische Möglichkeit, mit dafür zu sorgen, dass es zu einem dringend notwendigen und grundsätzlichen Richtungswechsel in der Hamburger (Bildungs- und Wissenschafts-) Politik kommt. Diese Chance sollten diejenigen, die ebenfalls daran interessiert sind, unbedingt gemeinsam nutzen!“

Die Entscheidung sich auch weiterhin am Boykott der Studiengebühren wird dem Boykottverein über die Wahl der Option „EXTRA“ mitgeteilt, z.B. über ein Online-Formular, was sich auf den zwei Homepages zum Boykott (www.gebuehrenboykott.de, www.boykotthamburg.de) befindet. Um dies möglichst vielen der bisherigen BoykottteilnehmerInnen zu ermöglichen, aber auch, weil noch Einzahlungen auf das Treuhandkonto zu erwarten sind, wird der Boykottverein das Geld für diejenigen, die nicht „Extra“-boykottieren, erst am Montag an die Universität überwiesen und prüft, ob solches sogar erst am Freitag möglich ist.

Jochen Rasch, Mitglied des Boykottvereins: „Wir haben uns bereits bei der Uni-Verwaltung vergewissert, dass niemandem durch dieses Vorgehen irgendein Nachteil oder eine Unangenehmlichkeit entsteht.“

Zur Information und Mobilisierung für den „EXTRA“-Boykott findet am Montag, den 17.12. um 14 Uhr eine Vollversammlung im Audimax statt.

http://www.fsrk.de/artikel_18.html [Stand 16. Dezember 2007]