.
FSRK
Aufruf zur studentischen Vollversammlung

Gebührenfreie Bildung für eine erfreuliche Entwicklung für alle

Was nichts kostet, ist nichts wert?
Du bist, was zu zahlst?

Die Erhebung von Studiengebühren seit 2004 in Hamburg hat die Konkurrenz auch an den Hochschulen verschärft. Noch mehr Menschen werden durch die Gebühren vom Studium abgehalten und diejenigen, die einen Studienplatz ergattern, sollen unter dem sozialen Druck so schnell und marktkonform studieren, wie nur möglich. Auch wird den Studierenden mit dem Bezahlstudium eine höhere Wertigkeit der Hochschulbildung nahegelegt und - daraus abgeleitet - die Höherwertigkeit ihrer selbst. Schließlich habe man es sich ja verdient.

Wem nützt es?

Diese Haltung ist das, was die Gebühren-Befürworter (in Hamburg die Handelskammer und die CDU-geführten Senate) hervorbringen wollen. Brav auf ökonomische Verwertung, soziale Hierarchie und individuelle Leistung ausgerichtete AkademikerInnen, die ihren sogenannten „Erfolg“ gegen andere durchsetzen. Profitieren tun davon ganz andere - die Unternehmen und Großaktionäre. Die Dominanz einer profitsüchtigen Ökonomie soll ideologisch abgesichert werden. Die Lebensperspektive aller wird so unsicherer und der Alltag rau. Depressivität bleibt da nicht aus.

Die Alternative

Die erfreuliche Perspektive liegt dagegen im solidarischen Engagement für eine bessere Zukunft. Gegen soziale Selektivität der Gebühren und die kulturelle Lenkungsabsicht hat es deshalb von Beginn an vehementen Protest gegeben. Es ist durch Urabstimmungen und Boykotte sowie durch zahlreiche Gremienbeschlüsse eindeutig belegt, daß die Gebühren an den Hochschulen nicht akzeptiert werden: sie sind unsozial, antidemokratisch, wissenschaftsfremd und entsolidarisierend und müssen deshalb abgeschafft werden. Der CDU-Senat hat sich - auch unter Beteiligung der GAL - bis jetzt über diese eindeutigen Positionierungen hinweg gesetzt. Die Krise auch des Hochschulwesens wird so jedoch weiter verschärft, was eine progressive Wendung somit nur um so drängender macht.

Aufklärung in der Aktion: Beteiligt Euch!

Deshalb gibt es nun eine stadtweite Unterschriftenkampagne „Für die Gebührenfreiheit des Studiums!“, die auch in der Bevölkerung die Kritik an Bildungsgebühren drängender machen und damit Bürgerschaft und Senat unter Druck setzen soll. Ziel ist es, bis zum Beginn des nächsten Semesters im April 2010 die Gebühren endlich abzuschaffen. Bis Ende Januar 2010 sollen dafür rund 60.000 Unterschriften gesammelt werden. Diese sollen der Hamburgischen Bürgerschaft überreicht werden.
Damit dies gelingt, müssen sich mehr Studierende engagiert an der Kampagne beteiligen und mit guten Argumenten in der Stadt überzeugen. Um sich über die hochschulpolitische Lage und über das Gelingen der Kampagne zu verständigen, sollten deshalb alle an einer Vollversammlung der Studierenden der Universität teilnehmen.
Für Gebührenfreiheit einzutreten heißt, argumentativ in der Öffentlichkeit für emanzipatorische Bildung und eine solidarische Gesellschaft zu streiten.

Uniweite studentische Vollversammlung

Montag, den 23.11.2009, ab 14 Uhr, im Audimax

Bisher geplant sind: Die Vorstellung und Diskussion der Kampagne „Für die Gebührenfreiheit des Studiums!“, die Bildung von Aktionsgruppen, eine Aussprache zur Lage an den Universitäten und eine Aussprache zu den Bildungsprotesten.

http://www.fsrk.de/artikel_152.html [Stand 16. November 2009]